top of page

Probiotika und Haut: Die innere Unterstützung für äußere Schönheit

  • Autorenbild: Hautgesundheit Blog
    Hautgesundheit Blog
  • 14. Juni 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Mai


ree

Die Haut ist nicht nur ein äußeres Schutzorgan, sondern spiegelt auch innere Prozesse wider – besonders die Gesundheit des Darms. In der Forschung wächst die Erkenntnis, dass das Gleichgewicht des Mikrobioms eine zentrale Rolle bei der Hautregeneration und Entzündungsregulation spielt. Probiotika – also lebende Mikroorganismen mit gesundheitsfördernder Wirkung – könnten deshalb eine wichtige Unterstützung bei der Behandlung von Hautproblemen darstellen.


Die Haut-Darm-Achse: Ein unterschätzter Zusammenhang

Die sogenannte Darm-Haut-Achse beschreibt die Verbindung zwischen gastrointestinalem System und Hautzustand. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich Veränderungen im Mikrobiom des Darms direkt auf Hautkrankheiten wie Akne, Rosacea, Psoriasis oder Neurodermitis auswirken können. Eine gestörte Darmflora – etwa infolge von Antibiotikagaben, unausgewogener Ernährung oder chronischem Stress – kann systemische Entzündungen verstärken, die sich auch an der Haut zeigen.

Das Mikrobiom reguliert nicht nur Immunprozesse, sondern beeinflusst auch den Hormonstoffwechsel, die Nährstoffaufnahme und die Integrität der Schleimhäute – alles Faktoren, die für die Hautgesundheit entscheidend sind.


Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, meist Milchsäurebakterien oder Hefen, die in ausreichender Menge aufgenommen einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Sie kommen natürlicherweise in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Kimchi vor – oder werden in Form von Nahrungsergänzungen gezielt eingesetzt.

Im Unterschied zu Präbiotika – die als Nahrungsgrundlage für probiotische Bakterien dienen – wirken Probiotika direkt auf die Besiedlung des Darms und die Modulation des Immunsystems.


Wirkung von Probiotika auf die Haut

Die Forschung zur Wirkung von Probiotika auf die Haut steckt zwar noch in den Anfängen, erste Studien zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse. Folgende Effekte wurden beobachtet:

  • Reduktion systemischer Entzündungen durch Modulation von Immunreaktionen

  • Verbesserung der Hautbarriere durch erhöhte Produktion von Lipiden und Ceramiden

  • Günstige Beeinflussung des Hormonhaushalts, insbesondere bei hormonell bedingter Akne

  • Förderung einer stabilen Hautflora durch Wechselwirkungen zwischen Darm- und Hautmikrobiom

Diese Effekte erklären, warum in der dermatologischen Forschung zunehmend auch orale Probiotika zur Unterstützung bei Hauterkrankungen in Betracht gezogen werden – als komplementärer Ansatz zu äußerlichen Maßnahmen.


Akne, Rosacea, Neurodermitis: Für wen sind Probiotika interessant?

Bei Akne kann ein instabiles Mikrobiom unter anderem durch erhöhte Insulinresistenz, subklinische Entzündungen oder hormonelle Dysregulation verschärfend wirken. Auch bei Rosacea wird vermutet, dass eine gestörte Darmbarriere ("Leaky Gut") zu einer systemischen Reizung des Immunsystems beiträgt. Für Patientinnen mit atopischer Dermatitis oder Psoriasis können Probiotika ebenfalls ein ergänzender Ansatz sein – insbesondere wenn parallel gastrointestinale Beschwerden oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestehen.

Wichtig ist jedoch: Probiotika ersetzen keine medizinische Therapie, sondern ergänzen sie. Die Wahl der Bakterienstämme und die Dauer der Anwendung sollten idealerweise individuell abgestimmt sein.


Lebensstil und Ernährung als Basis

Neben gezielter Probiotikazufuhr spielt auch die tägliche Ernährung eine zentrale Rolle beim Aufbau einer gesunden Darmflora. Ballaststoffreiche Kost, fermentierte Lebensmittel, vielfältige Gemüsesorten und der Verzicht auf stark verarbeitete Produkte schaffen die Basis für ein stabiles Mikrobiom.

Zudem beeinflussen Bewegung, Schlaf und Stressmanagement die Zusammensetzung der Darmflora – und damit auch die Hautgesundheit. Eine ganzheitliche Herangehensweise ist daher entscheidend.


Die Forschung zur Darm-Haut-Achse zeigt eindrucksvoll, wie eng innere Gesundheit und äußeres Erscheinungsbild miteinander verknüpft sind. Probiotika bieten eine vielversprechende Möglichkeit, entzündliche Hautprozesse von innen heraus zu regulieren – besonders im Zusammenspiel mit einer darmfreundlichen Lebensweise. Für viele Betroffene kann der gezielte Aufbau des Mikrobioms ein zentraler Baustein auf dem Weg zu stabilerer Haut sein.

 
 

Anzeige

bottom of page